Wie Du positive Glaubenssätze für das HomeOffice verankern kannst

Was sind Glaubenssätze eigentlich?

Zunächst ist das Wort ‚Glaubenssatz‘ eine Wortschöpfung. Sie entspringt dem Bereich der Psychologie und kann auf kein erstmaliges Erscheinungsdatum oder Autor zurückgeführt werden. (Prof. Dr. Georg Müller-Christ, Uni-Bremen.de, 2019)

Glaubenssätze werden als tiefe, innere, nicht hinterfragte Überzeugungen verstanden. Sie wirken fast immer in Form eines inneren Monologes. Also kurz gesagt sind Glaubenssätze Geschichten, die wir uns in Gedanken immer wieder erzählen, weil wir sie für wahr annehmen (Dr. Björn Migge, Arbeit mit Glaubenssätzen, 2018). Oft haben wir diese Annahmen bereits in der Kindheit erworben und dann nie mehr hinterfragt.

Bei der Umstellung von der Büroarbeit in das HomeOffice kann es aber durch ungewohnte neue Handlungen dazu kommen, dass alte Überzeugungen nicht mehr günstig erscheinen und hinterfragt werden können. So kann diese neue Art des Arbeitens auch als Chance der persönlichen Weiterentwicklung angesehen werden.

Wie Du ungünstige Glaubenssätze erkennen kannst

Um ungünstige Glaubenssätze zu erkennen, bedarf es der Achtsamkeit der eignen Gedanken bzw. Monologe. Zunächst einmal braucht es einiger Übung und Geduld Glaubenssätze mit sich alleine aufzuspüren und zu hinterfragen. Denn schließlich hast Du diese Überzeugungen ja vor langer Zeit gebildet, weil du von der Wahrheit bis heute überzeugt bist.

Wenn allerdings die neue Situation im Homeoffice so unangenehm bzw. unbequem wird, nutze diesen Zustand und fange an Glaubenssätze zu sammeln. Stelle Dir dafür folgende Fragen, bzw. vervollständige die Sätze:

Was glaube ich über mich selbst und meine Arbeit?
– ich glaube ich bin…. für mich zählt…. mir ist wichtig…. ich will….. ich muss…. mir kommt es darauf an, dass….

Was glaube ich über meine Mitmenschen?
– ich glaube die Kollegen wollen…. die Kinder mögen…. der Partner darf (nicht)….. dem Chef kommt es darauf an, dass…. die anderen sind…..

Was glaube ich von den Arbeitsumständen und der Gesellschaft?
– ich glaube, dass die Arbeitgeber…. dass die Schulen (Kindergärten)… dass die Gesellschaft…. dass eine gute Schulausbildung für meine Kinder…. dass Geld und Karriere……

Zwei Schritte, wie Du positive Glaubenssätze verankern kannst

‚Nicht die Dinge an sich sind es, die uns beunruhigen, sondern vielmehr ist es unsere Interpretation der Bedeutung dieser Ereignisse, die unsere Reaktion bestimmt.‘

(Markus Aurelius)

Ein Gedanke, ein Ereignis oder ein bestimmtes Verhalten ist zunächst weder gut noch schlecht. Erst wenn Du dies bewertest oder in einen bestimmten Rahmen stellst bekommt es eine Bedeutung. Zum Beispiel, wenn Du als Mutter Wäsche wäschst ist das eine angemessene Handlung. Wäschst Du die Wäsche aber montags um 9.00 Uhr im Homeoffice während du einer Konferenz zuhörst, könnte diese Handlung plötzlich als unangemessen gedeutet werden.

Glaubenssätze umformulieren

Glaubenssätze können zb. mithilfe der kreativen Umdeutungsmethode, dem ‚Refraiming‘ eine neue Bedeutung erhalten bzw in einen neuen Rahmen gesetzt werden. Diese Methode entstammt dem NLP (Neurolinguistisches Programmieren) und ist auch alleine gut durchführbar.

Dafür legst du Dir am besten eine Tabelle an und schreibst in die eine Spalte alle ungünstigen Aussagen, die du gerne umdeuten möchtest. In die Spalte daneben trägst du dann die positiven Umdeutungen ein. Hier ein kleines Beispiel:

AussagePositive Umdeutung
Ich habe immer zuviel ArbeitIch bin gut ausgelastet und beschäftigt
Ich kann nur arbeiten, wenn es ruhig istIch weiß Ruhe zu schätzen und kann gut alleine für mich sorgen
Meine Familie möchte immer, dass ich für sie da binIch kann gut für meine Familie sorgen und sie weiß meine Unterstützung zu schätzen
Die Lehrer verlangen viel zu viel Engagement von den ElternAuch die Lehrer sind am Wohl meines Kindes interessiert, wir arbeiten zum Wohle des Kindes zusammen
Mein Chef weiß nie zu schätzen was ich tueIch bin engagiert und weiß konstruktives Feedback zu schätzen
Beispiele für ein Refraiming von Glaubenssätzen

Glaubenssätze überschreiben

Mit dieser Methode gelingt es Dir vielleicht zu erkennen, dass Deine Wahrheiten nicht unumstößlich sind und je nach Blickwinkel auch anders betrachtet werden können. So wirst Du vom vermeintlichen Opfer einer Situation zum Gestalter von neuen (Be)Wertungen. Verändern wir die Wertungen (unsere Sicht), dann verändern wir damit auch die äußeren Umstände, weil wir anders handeln als bisher.

Möchtest Du nun die neuen Glaubenssätze verankern, so fange damit an, dir einen Satz auszusuchen und damit zu spielen. Wiederhole ihn laut oder im Geiste. Spüre im Körper was es mit Dir macht, wenn Du zum Beispiel sagst: ‚Ich kann gut für meine Familie sorgen und sie weiß meine Unterstützung zu schätzen‘. Wo fühlst Du das? Wie verändert das Deine Stimmung? Magst Du den Satz aufschreiben und Dir zum Beispiel über den Schreibtisch hängen? Jeder darf hier seine ganz eigene Methode herausfinden und somit allmählich neue Synapsen im Gehirn und schließlich günstigere Glaubenssysteme bilden.

Somit werden die alten Glaubenssätze nicht gelöscht, aber du kannst ungünstige Denkmuster mit neuen überschreiben. Das geht meist nicht sofort, aber mit etwas Übung geht es nach und nach, und dann auch immer besser.

Negative Glaubenssätze ändern: Zu zweit geht es leichter

Was so leicht klingt, erweist sich oft in der Realität als ziemlich schwierig. Einschränkende Glaubenssätze sind bei sich selbst meist schwer zu erkennen. Sie werden oft gar nicht wahr genommen oder als unumstößlich bewertet. Glaubenssätze sind eben meist schon in der Kindheit gelernt und tief im Unterbewusstsein und unserem Wertesystem verankert.

Daher würde ich immer raten mit einem Menschen Deiner Wahl, einem Coach oder Heilpraktiker sich diesen Glaubenssystemen zu nähern. Denn bei dem anderen sehen wir den Splitter im Auge, nur bei uns selbst erkennen wir den Balken nicht. (so oder so ähnlich steht es schon in der Bibel).

Weitere gute Methoden sind ‚The Work‘ von Byron Katie oder die S.T.E.P. Pro Methode. Beides sind aber Methoden, die viel Übung brauchen und Mut die eigenen Prägungen anzuschauen und zu hinterfragen. Wenn Du dafür Unterstützung brauchst, melde Dich gerne bei mir zu einer kostenlosen Erstberatung! Ganz einfach hier .

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