14 Tage Langzeit Fasten – Meine Erfahrung

In den letzten Jahren, habe ich im vierten Quartal jeweils eine Zeit mit innerer Einkehr im Zen-Kloster zur Meditation verbracht. In diesem Jahr wollte ich mich komplett sowohl physisch und auch psychisch regenerieren. Deshalb habe mich für eine Fastenkur bei Rüdiger Dahlke in der Südsteiermark entschieden. Hier wird das Fasten professionell und ärztlich begleitet, als auch Zeit für innere Einkehr geboten.

Der Einstieg ins Fasten

Den Einstieg ins Fasten in der Gruppe zu beginnen war definitiv der einfachste Weg um den Körper umzugewöhnen bzw. das Essen abzugewöhnen. Hierfür war ich 7 Tage im Heilkunde Institut von Rüdiger Dahlke in TamanGa in der Südsteiermark. Der Kurs, das Seminar, das ich gebucht hatte hieß: ‚Körper – Tempel der Seele‘. Ein Gruppen-Kurs der sehr abwechslungsreich gestaltet ist. Regelmäßige Meditationen, ein strukturierter und engmaschiger Ablauf an Bewegungs-, Interaktions- und kreativen Einheiten lockerten den Tag auf. Dies hatte zum Vorteil, dass keiner von den Teilnehmern Zeit hatte über das Essen, den Hunger oder sonstige Begleiterscheinungen nachzudenken, geschweige denn sich stundenlang über Wehwehchen zu lamentieren. Kopfweh oder Übelkeit, die normalerweise gerne in der Einstiegsphase auftreten wurden zwar behandelt aber nicht diskutiert. Das abwechslungsreiche Programm half bei der Ablenkung und hob die Stimmung an.

Praktisches Wissen erleichtert den Umstieg

Die Vorträge wurden von Rüdiger Dahlke täglich persönlich gehalten und waren voller Wissen rund um eine gesunde, pflanzlich vollwertige Ernährung und deren Vorteile. Was dagegen tierische oder glutenhaltige Ernährung mit unserem Körper macht, wurde auch besprochen. Hier gingen mir nochmal Augen und Ohren auf. 95 von 100 Giften aus der Nahrung kommen aus tierischer Nahrung. Milchprodukte und Eier sind Hauptverursacher für viele Krebsarten. Diese und weitere Erkenntnisse zu Gesamtgesellschaftlichen Ereignissen, dem Polaritäten Prinzip, teilt Rüdiger in täglichen Vorträgen. Er fastet selbst mit und beantwortet alle Fragen zum Fasten aus der Gruppe.

Gruppendynamik als Spiegel des Inneren

Die Gruppendynamik spiegelt jedoch auch den inneren Zustand des Einzelnen wider. Ungeklärte Themen kommen in Fastenzeiten oft sehr deutlich an die Oberfläche. Meist zeigen sie sich auf körperlicher Ebene oder eben auch als Dynamik in der Gruppe wenn sie ins Außen projiziert werden. In dieser Woche war zumindest über die gesamte Woche verteilt eine starke Gruppendynamik zu spüren. Einige der 50 Teilnehmer hatten zum ersten Mal gefastet oder waren bereits mit Vorerkrankungen angereist. Für alle bietet der Kurs einen idealen Einstieg in den Umstieg in idealer Umgebung. Mich jedoch, als hochsensible Person mit Fastenerfahrung, einem grundsätzlich gesunden Körper und viel Bewegungsdrang zog es doch mehr in die Natur. So nutzte ich ausgiebig den Heilgarten mit Naturpool, die Sauna und die Waldbadehängematten für mich als stille Auszeit. Ich unternahm ausgiebige Spaziergänge und Wanderungen in den herrlichen Weinbergen der Steiermark. Ein Reinigungsphänomen meines Körpers waren Rücken- und Muskel-schmerzen im unteren Bereich. Bewegung und Wandern tat mir sehr gut. Die anfänglichen Kopfschmerzen vom Kaffee- und Kohleyhdratentzug waren damit auch schnell verflogen. Ab dem 4. Tag war ich voller Energie.

Täglich trifft man sich zu Tee, mittags zu einem frisch zubereiteten Smoothie aus dem Heilkunde-Garten und abends zur klaren Gemüse-Suppe. Diese Dinge machen zwar nicht satt, aber diese gemeinsamen ‚Mahlzeiten‘ regulieren den Tag. Der Darm wird alle 2-3 Tage ganz individuell mit Shea-Pflaumen in Betrieb gehalten, die es im Shop von TamanGa auch zu kaufen gibt.

Meditations-Highlight

Die Meditation mit dem verbunden Atem hat mich sehr befreit. Dabei wird nur genauso schnell eingeatmet wie ausgeatmet. Die Atempause läßt man dabei weg. Dies führt zu einem Sauerstoffüberfluss im Gehirn und führt somit schnelle in die darunter liegende Gefühlswelt. Ich konnte in meiner Meditation entdecken wie eng Freude und Leid zusammenhängen. Ich bin abwechselnd lachend und voller Freude aus dieser bombastischen Meditation rausgegangen. Ich war erfüllt von Energie und Prana wie ich es noch nie erlebt hatte und konnte in dieser Nacht kein Auge zumachen. Meine Klause in TamangGa hatte ich zur Einzelnutzung und hatte somit niemand gestört als ich aufstand um all meine Gedanken zu notieren.

Vom Heilkundezentrum in den Familienalltag

Die Heimfahrt am Ende der Woche trat ich mit bester Absicht an, noch mindestens eine Woche weiter zu fasten. Gemischte Gefühle jedoch verursachte der Gedanke daran Fasten, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen. Erfahrungsgemäß stellt das für mich eine Herausforderung dar. Die Hälfte meiner Familie war jedoch verreist und der schwierige Einstieg war schon in der Gruppe geschafft. Das waren gute Vorraussetzungen um meinen persönlichen Fastenrekord von bisher 10 Tage zu überbieten. Die größte Herausforderung, für die gesamte Familie kochen zu müssen, war nicht gegeben.

Meine Säfte, die ich normalerweise zum Fasten verwende, waren noch nicht angekommen. Dafür hatte ich Unmengen Grünkohl, Mangold und Salat zuhause, frisch von unserem Permakultur-Feld. Also erwarb ich einen Hochleistungs-Mixer für Smoothies. Dieser braucht eine Leistung von min. 25.000 U/min. damit der grüne Smoothie gelingt und zum Fasten verwendbar ist.

Am nächsten und 10. Fasten-Tag hatte ich frei und schnappte mir meine Smoothie-to-go-Flasche und ging Bergsteigen. Am Gipfel angekommen wurde es mir zwar kälter als normalerweise, trotzdem war ich fit genug um mit meinen Begleitern Schritt zu halten. Gegen die Kälte hatte ich ein zweites trockenes T-Shirt dabei und einen heißen Tee im Gipfelhaus.

Täglich ein frisch pürierter grüner Smoothie auch dem Hochleistungs-Mixer

Fasten im Arbeitsalltag

Die Arbeitstage zeigten mir den von Rüdiger Dahlke erwähnten Schatten bzw. die Polaritätsprinzipien sehr deutlich. Immer dann, wenn es zäh wurde, langweilig oder stressig, dann sendete mein Körper Hungersignale aus. Nach der Seelenbilderdeutung schrie er wohl nicht nach Nahrung, sondern eher nach mehr Süße im Leben oder nach mehr Würze und Aufregung im Alltag oder auch nach Ruhe. Durch bewußtes Arbeiten und Selbstbeobachtung wurde mir klar, wo und an welcher Stelle ich mein Mind-Set nochmal ansehen darf oder auch tatsächlich etwas verändern darf damit der Jo-Jo-Effekt nach der Kur ausbleibt.

Der Abschluss und Gewichtsverlust

Ich beschließe nach 14 Tagen Fasten, dass mir diese Erfahrung hiermit diesmal ausreicht und ich auch einfach gerne esse. Schließlich ist eines meiner 12 Lebensmotive die Sinnlichkeit. Dazu gehört das Essen, die Zubereitung, die Planung und auch schon das Einkaufen. Also habe ich mich bereits am 13. Tag mit der Vegan-Ketokur von Dahlke beschäftigt, als mein persönlicher Einstieg in den Umstieg. So ging ich in meinen Lieblings-Bioladen und kaufte pflanzlich vollwertig, vegan und proteinreich ein.

Am 14. Tag war der Hunger plötzlich wieder weg. Ich aß am Abend aber bereits eine Suppe aus dem Kochbuch. Und dann freute ich mich wenn die Familie wieder gemeinsam am Tisch sitzt, gemeinsam genießt und mein Mann mir Komplimente über meine deutlich verschlankte Figur macht. Und alle die gerne wüßten, wieviele Kilo ich bei der Kur verloren habe, muss ich an dieser Stelle leider enttäuschen. Ich wiege mich seit einigen Jahren nicht mehr. Ich kann nur feststellen, dass mir die Hosen von vor 2 Jahren wieder passen (nach 2 Wochen fasten!) und alles wieder dort sitzt wo es hingehört!

Was ich mitnehme?

Ich werde mich auf für nächstes Frühjahr wieder anmelden, allerdings mit einem sportlicheren Motto, da mir die Bewegung gehehlt hat. Grundsätzlich werde ich nur noch zu festlichen Ausnahmen auf tierische Eiweise zugreifen und die Süße in meinem Lebensstil noch viel mehr in den Fokus stellen.

Möchtest auch Du noch mehr Achtsamkeit in Deinem Alltag integrieren, dann melde Dich gerne bei mir!

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