Arbeitszeitmodelle im Wandel
Du suchst ein Arbeitsmodell das zu Dir passt? Du suchst einen Überblick aller Angebote? Einen vollständigen Überblick zu erhalten ist gar nicht so einfach, denn Arbeitszeitmodelle befinden sich derzeit stark im Wandel.
Meine eigene Geschichte zeigt wie schnell sich der Arbeitsmarkt in den letzten Jahren gewandelt hat. Vor ca. 25 Jahren organisierte ich meine erste Ausstellung als Werbefachfrau und Angestellte bei Siemens zum Thema Arbeitszeitmodelle. Diese Ausstellung richtete sich an die eigenen Angestellten und Mitarbeiter von Siemens. Der Konzern hatte in den 90ern allein in München fast 50.000 Mitarbeiter (SZ, 20.Juni 2014). Bereits damals wurden in dieser Ausstellung Modelle wie Sabbatical, Altersteilzeit und Arbeitszeitkonten vorgestellt. Der Zuspruch und das Interesse dafür war überraschenderweise nicht allzu groß. Das war zumindest das interne Ergebnis dieser Ausstellung. Lange noch hielt sich die Tradition der 35 bis 40-Stunden Woche mit 24 bis 30 Tagen Urlaub. Frauen blieben eben meist nach dem ersten Kind zuhause, Männer arbeiteten traditionell in Vollzeit.
Neue Zeiten, neue Modelle?
Heute in Zeiten der Pandemie hat sich auch der Not heraus der Arbeitsmarkt fast über Nacht stark verändert. Nie waren die Möglichkeiten so groß und vielfältig wie heute. Eine aktuelle Analyse (10.12.20) von McKinsey zum Thema New Work fasst 10 Thesen zur neuen Arbeitswelt zusammen und gibt einen sehr inspirierenden und optimistischen Überblick.
Home-office Arbeitsplätze haben in den letzten Monaten enorm zugenommen und es wird der Trend gezeichnet, dass hybrides Arbeiten von Zuhause und auch im Büro zur neuen Normalität gehören wird. Bei 56% der deutschen Unternhmen soll das mobile Arbeiten auch nach der Pandemie noch ausgeweitet werden. Auch Siemens verspricht ein ‚New Normal Working Modell‘ das dem Arbeitnehmer ermöglichen wird, Ort und Zeit selbst zu bestimmen.
Weitere Trends wie ‚Tandemploy‘ bieten in Zukunft mehr Raum für Individualität. Dabei handelt es sich um eine Kompetenz-Vernetzung über den Betrieb hinaus und ermöglicht einen betriebsübergreifenden Stellentausch. Kompensationsmodelle (Urlaub vs. Gehalt) werden verstärkt angeboten. Lebenslanges Lernen wird der Schlüssel der Zukunft für beruflichen Erfolg. Und damit auch Führungspositionen nicht mehr von der Zahl der Arbeitsstunden abhängig sind, wird Diversität für Unternehmen zum Erfolgsfaktor.
Uff, wer soll sich da noch auskennen? Es wird viel versprochen und zur Verfügung gestellt, aber wer hat da noch den Überblick?
Was passt zu Dir? Wie profitierst Du von New Work?
Wie findest Du nun Dein ganz individuelles Arbeitsmodell das zu Dir passt? Wenn die Möglichkeiten im Aussen zu viel erscheinen, hilft es Deinen Fokus auf Dich und Deine Bedürfnisse zu konzentrieren. Dann kannst Du mit einem Inside-out Blick die nötigen Schritte planen. Damit Du im nächsten Schritt Deine Bereitschaft für Veränderung beim Arbeitgeber zeigen kannst und auch Dein ideales Arbeitsmodell einzufordern kannst, bedarf es einer Zielschärfung. Denn die besten Angebote nützen Dir nichts, wenn Du sie nicht aktiv einforderst. Zur Zielerreichung empfehle ich die folgenden drei Schritte:
- Standortbestimmung
- Zieldefinition
- den Weg in Schritte unterteilen
Konkret heißt das: Stelle dir die Frage nach Deiner aktuellen Situation in der Du Dich gerade befindest. Bist Du Single oder lebst Du mit Deiner Familie zusammen? Passt Dir Deine aktuelle Arbeitssituation? Bist Du gerne zuhause? Bist Du auch gerne mit Kollegen im Team zusammen? Wo lebst du, kannst Du Dich dort entfalten, oder fehlt Dir Platz? Hast Du eine gute Verbindung zur Natur? Bleibt Dir genug Zeit für Hobbys? Welche Deiner Talente kannst Du im Beruf ausüben oder welche Potenziale liegen noch brach?
Im zweiten Schritt machst Du Dir ganz konkrete Vorstellungen von Deinen Zielen. Wie möchtest Du arbeiten? Welche Uhrzeiten passen zu deinem Biorhythmus? Welche Inhalte muss Dein Traumjob unbedingt haben? Wieviele Stunden möchtest Du in Anstellung arbeiten und wieviel Zeit brauchst Du für Hobbys und Familie? Welche Vision hast Du für deine berufliche Zeit? Was kannst Du dem Arbeitgeber bieten? Welche Tätigkeit macht Dir besonders Freude, in welcher Umgebung und unter welchen Umständen?
Wenn Du all die Antworten gefunden und diese am besten notiert hast, mache Dir Gedanken zur idealen Arbeitszeit- und idealem Arbeitsort. Welches Modell eignet sich dafür am besten? Definiere dann die Schritte, die nötig sind um ans Ziel zu kommen.
Eine gute Methode: Reverse Engineering
Eine gute Methode um die Schritte zu definieren ist das Reverse-Engineering: Du stellst Dir dafür im Geiste vor, dass Du dein Ziel bereits erreicht hast und schaust zurück. Welchen Schritt hast Du als vorletztes getan? Was hat davor stattgefunden? ..und so weiter. Diese Gedanken wiederholst Du solange bis Du im Jetzt angekommen bist. Und dann ‚geh los. Schreibe Dir auf, welchen Schritt du noch HEUTE unternehmen kannst um dort anzukommen. Das wichtigste dabei ist: komme ins TUN!!
Brauchst Du einen Accountability Partner?
Die Möglichkeiten sind also besser den je ein Arbeitsmodell zu finden das zu Dir passt. Denn noch vor wenigen Jahren, im Jahre 2016, beschrieb Christiane Funke in ‚Sheconomy‘ warum die Zukunft der Arbeitswelt weiblich ist. (Es wird in diesem Buch zwar über Frauen gesprochen, jedoch drückt sich Weiblichkeit nicht automatisch durch das Frau sein per se aus. Eher bezieht sich die Zuordnung auf archetypisch weibliche Eigenschaften, wie z.B. Kreativität, Innovationsgeist und Flexibilität, die durchaus auch Männern eigen sind.) In Frau Funkes Buch gefiel mir besonders, die Konklusion und Forderung nach der Ermöglichung von flexiblen Karrierestrategien. Organisationen sollten fluide werden mit netzwerkartigen Organisationen (s.S. 130). Das beinhaltet flexible Wochenarbeitszeiten wie auch Arbeitszeitkonten und Kurzzeitkonten. Eine ‚liquid Workforce‘ die auftragsorient und zeitbegrenzt eingesetzt wird, würde sich schnell an die wandelnden Markanforderungen anpassen.
Was vor 6 Jahren noch eingefordert wurde, ist JETZT in der Umsetzung und in Planung. Nun liegt es an den Mitarbeitern selbst, diese Angebote einzufordern, umzusetzen und zu leben.
Sich jedoch aus seiner aktuellen Situation zu erheben, aus Glaubenssätzen und alten Prägungen zu befreien ist manchmal leichter gesagt als getan. Auch wenn Du Dir die o.g. Fragen beantwortest, geht der innere Veränderungsprozess oft leichter mit einer Begleitung. Gerne bin ich Dein Accountybiliy Partner und begleite Dich durch den Prozess der Veränderung. Gemeinsam finden wir ein für Dich und Deine Familie passendes Arbeitsmodell und gehen die ersten Schritte gemeinsam. Das Erstgespräch ist kostenlos, kontaktiere mich hier.