Du fragst Dich vielleicht wozu Du Meditation brauchst? Ob Du auch meditieren kannst, wenn Du nicht spirituell bist? Und was Meditation mit selbstbestimmten Arbeiten und Leben zu tun hat?
Was ist Meditation?
Das Wort Meditation stammt aus dem Lateinischen meditatio und bedeutet ’nachdenken, nachsinnen, überlegen, Mitte finden‘. Und unter dem Begriff werden eine Gruppe von Geistesübungen subsummiert, die aus verschiedenen Traditionen seit Jahrtausenden überliefert sind, wie zum Beispiel das Zen aus dem japanischen, das Yoga aus dem Indischen oder der achtgliedrige Pfad aus dem Buddhistischen. Ein verbindendes wesentliches Element der meditativen Techniken ist das bewußte Steuern der Aufmerksamkeit. Die Technik begreift sich nach Patanjali als Versuch Schritt für Schritt in einen gedankenfreien Raum mit einem wachen Geist und einem ungefärbten Bewusstsein zu kommen und so seine Wahrnehmung auf immer feinere Eindrücke auszurichten.
Interessant finde ich auch, dass sich in der Literatur eigentlich kein zeitlicher Ursprung fest machen lässt und die Meditation in ihrer Anwendung wohl schon immer zum Mensch sein dazugehört hatte, ganz gleich welcher religiösen Gruppe man zugeordnet ist.
Was bewirkt Meditation?
Die Hirnforschung hat sich in den letzten Jahren eingehend mit den Auswirkungen der Meditation auf den Geist beschäftigt und sehr verblüffende Ergebnisse nachweisen können. Sie beschreibt die Meditation als eine Kombination aus Alpha- und Thetawellen ohne die (schnellen) Beta- und mit oder ohne Deltawellen. Meditation schult also den Geist darin, im Wachzustand unsere Gehirnwellen in Tiefschlaf-ähnliche langsame Wellenbewegungen zu verringern mit dem Unterschied, dass wir dabei bei vollem Bewusstsein sitzen.
Jack Kornfield schreibt in seinem Buch ‚Stille finden in einer lauten Welt‘: Meditation ist die Kunst des Erwachens. Meistern wir diese Kunst, eröffnen sich uns neue Möglichkeiten, mit unseren Schwierigkeiten umzugehen und Freude und Weisheit in unser Leben zu bringen.
Mit Erwachen ist die Bewusstwerdung gemeint. Also das bewußte Erleben unserer unbewussten und tiefer abgesicherten Programme und Prägungen. Finden wir also einen Zugang zu unserem Unterbewusstsein, mithilfe der Meditation indem wir unsere Gehirnwellen quasi verlangsamen, erhalten wir Zugang zu einem riesigen Potenzial. Das Unterbewusstsein hat ein weit größeres Informations- und Verarbeitungspotenzial als unser Bewusstseinszustand. Damit lenkt und beeinflusst es unser Verhalten zum überwiegenden Teil des Tages. Wir können also über uns hinauswachsen.
Gesundheitliche Auswirkungen
Eine US-Studie hat ergeben dass regelmäßiges Meditieren einen längeren Erholungseffekt hat als große Urlaubs-Reisen. Die Ergebnisse zeigen sich nicht nur in der psychischen Erholung, sondern ließen sich auch körperlich nachweisen. Ebenso konnte nachgewiesen werden, dass Depression und Stress weniger Einfluss auf Meditationsanhänger hatte, wie auf reine Urlauber. Dieser Effekt hielt sogar noch nach 10 Monaten an.
Ich selbst durfte erleben, wie sich mein Leben durch die Schulung des Geistes, durch das bloße Sitzen in Stille von täglich 20 min. mein Leben wie von selbst veränderte und wie sich die Achtsamkeit des Geistes auf dem Kissen in den Alltag übertragen hat. Mein Familienalltag wurde deutlich ruhiger und bewußter, aber auch beruflich habe ich einen großen Unterschied in der Stresswahrnehmung feststellen können.
Mit dem Geist die Welt erschaffen
Mittlerweile gibt es zum Beispiel lt. Dr. Susanne Marx viele Untersuchungen und Studien, die zeigen, dass Geist bzw. Bewusstsein Materie beeinflussen kann. Gedanken, positive wie negative, können auf Gehirngewebe einwirken (und tun es die ganze Zeit) und die Verknüpfungen der Nervenzellen verändern. Diese Veränderungen werden dann über Botenstoffe in alle Zellen des Körpers übermittelt. Das heisst also, jeder Gedanke hat eine messbare, fühlbare Auswirkung auf unseren Organismus und damit auf unser Leben. Auch Dr. Joe Dispenza und Prof. Dr. Gerald Hüther haben dazu in den letzten Jahren erstaunliche Nachweise bringen können wie wir durch Gedankenkraft übernatürlich werden und Geist zu Materie wird.
Daher ist es für mich essentiell geworden, das Gehirn sozusagen nicht unbeaufsichtigt zu lassen, und mithilfe jahrtausenderalter Meditations-Techniken zu schulen und die Gedanken durch Bewusstheit in eine günstige Richtung zu lenken. Schließlich erschaffen sie bewußt und auch unbewußt jederzeit meine Realität.
Stille Meditation als Basisschulung
Die einfachste und zugleich anspruchsvollste Technik ist die der stillen Meditation. Dafür braucht es keine Vorkenntnis und kein Material, es wird lediglich der Atem beobachtet. Was diese Technik so anspruchsvoll macht, weiß jeder, der sich schon einmal hingesetzt hat und den Atem beobachten wollte. Im Buddhismus vergleicht man die Erziehung des Geistes mit der Erziehung eines jungen Affen, man spricht vom Affengeist, wenn dieser antrainiert ist. So erweist sich diese einfache Technik der Atembeobachtung als eine ziemlich schwierige Angelegenheit. Am Anfang wird daher der Geist in die Konzentration gebracht und mit ein paar verschiedenen Möglichkeiten im Geiste so trainiert, dass nach und nach Ruhe einkehrt und die Haltung des Beobachters eingenommen werden kann.
Weitere Techniken, die das Leben verändern
Weitere Techniken die die Geistesschulung unterstützen sind auch zum Beispiel die geführten Meditationen, wie die Trance oder die Hypnose. Diese geführten Meditationen eignen sich besonders gut um neue Programme zu verankern, Visionen zu entwickeln und alte Glaubensmuster zu überschreiben.
Affirmationen z.B. eignen sich sehr gut dafür neue Programme und Gedanken in uns zu verankern. Affirmationen sind positive, bestätigte Vorsätze wie z.B. ‚Ich bin glücklich‘, ‚Ich bin genauso gut wie ich bin‘. Bringen wir unseren Geist zur Ruhe und lassen diese ausgewählten Affirmationen als Audio laufen, setzen sich diese fest wie bei einer Hypnose. Außerdem gibt es zahlreiche geführte Meditationen, die man sich je nach Thema anhören kann und mit häufiger Wiederholung alte Programme unseres Unterbewusstseins überschreiben kann.
Wie wende ich Meditation an?
Deine Zielsetzung
Wenn Du Dir schonmal vorgenommen hast in deinem Leben etwas zu verändern, wirst du vielleicht festgestellt haben, dass es Dir schwer fällt in jeder Situation diese Veränderung umzusetzen und auch nach den neuen Vorsätzen zu handeln. Überlege Dir warum du meditieren möchtest und was du verändern möchtest. Willst Du mehr Ruhe und Gelassenheit in deinem Leben? Möchtest Du Dich mehr um Deine Gesundheit kümmern? Oder möchtest Du bestimmte Zustände erreichen? Mache Dir Dein Ziel bewußt und lasse Bilder in Dir aufsteigen, wie Du Deine Ziele schon erreicht hast. Betrachte diese inneren Bilder regelmäßig und fühle sie auch. So nutzt du wiederum weitere Teile deines Gehirns, die durch bloße Willenskraft meist nicht angesprochen werden.
Deine Routine
Gehe dann in die Umsetzung und erstelle Dir eine Routine. Beobachte Dich dafür genau. Nicht für jeden ist das gleiche gut. Hier eine Checkliste wie du anfangen kannst:
- Suche Dir einen ruhigen, gemütlichen Ort: Es kann eine wichtige Unterstützung sein, wenn du immer den gleichen Ort aufsuchst. Denn genauso, wie man Babys zu einem gesunden Schlaf erzieht, erziehst Du auch deinen ungeschulten Geist. Legen wir unsere Babys jeden Tag in einen anderen Raum oder ist es immer der gleiche? Alleine der Gang zu unserem Meditation-Eck oder Zimmer gibt schon ein Signal dass es nun ruhig wird und der Geist abschalten darf. Mache Dir diese Eigenschaft zunutze.
- Prüfe welche Tageszeit Dir am besten liegt: Je nach Persönlichkeitstyp kann es sein, dass Du eher morgens oder abends zur Ruhe findest. Probiere es einfach aus, und bleibe dann dabei. Wie bei der Örtlichkeit gilt die Macht der Gewohnheit. Hast Du erst einmal die ersten drei Monate mit Deiner neuen Gewohnheit z.B. abends 15 Minuten zu meditieren verbracht, machst Du das ganz automatisch und es gehört zu deinem Tag wie zähne putzen.
Gruppen-Meditation erleichtern den Anfang
Auf Facebook und Telegram habe ich regelmäßig Angebote für offene Meditations-Gruppen, schau einfach vorbei: SmartBalance bei Facebook oder SmartBalance Meditation bei Telegram