Detox Kuren mit Saftkuren oder einfach als Fastenkur haben eine lange Tradition. Was wir oft gar nicht mehr wissen ist, dass in unseren Ur-Kulturen und Kernreligionen Fastenkuren fester Bestandteil im Jahreskalender waren. Z. B. in den meisten christlich-geprägten Kulturen wird zur Faschingszeit gefastet ab dem Karfreitag, griechisch-orthodox ist es das Osterfasten und die Juden betreiben das Jom-Kippur-Fasten. Aber nicht nur die Frühjahrszeit, auch die Herbst- und Vorweihnachtszeit eignet sich dafür, den Körper zu entlasten und eventuell von überflüssigem zu befreien um in die nächste Jahreszeit starten zu können. Die geeignete Fastenzeit ist also individuell wählbar.
Was ist eine Detox Kur?
Was ist der Unterschied zwischen einer Fastenkur und einer Saftfastenkur? Im Grunde geht es es bei allen Reduktionskuren darum, für einen gewissen Zeitraum auf Nahrung zu verzichten um dem Körper Gelegenheit zu geben, in seinen Zellen aufzuräumen. Detox bedeutet Ent-giften (De = Ent, Toxic = Gift). Was so einfach klingt, wurde von vielen Anbietern auf viele verschiedene Arten ausgelegt, um jeweils einen eigenen Markt zu kreieren und um es uns Konsumenten leicht zu machen, den Einstieg zu finden. Somit ist es für Jedermann möglich auf seiner Entwicklungsstufe und nach seinem ‚Geschmack‘ zu fasten.
So gibt es vom Buchinger Fasten, der F.X. Mayr-Kur bis hin zum Kurzzeit Intervallfasten alle möglichen Arten. Ich beschreibe hier die Art der 3 tägigen Saftkur. Ich finde sie so genial, weil sie in jeden Terminkalender paßt, beliebig ausgeweitet werden kann, einfach zu organisieren ist und ein guter Einstieg für längere Fastenperioden darstellt. Außerdem ist das ‚Hungern‘ sehr milde und kommt hochsensiblen Menschen sehr entgegen.
Was ist für Hochsensible anders?
Laut den Autoren von ‘Ernährung für Hochsensible’ von Bernhard Bühr und Eva-Maria Engl ist nicht nur die Person an sich sensibel in ihrer Wahrnehmung, sondern reagieren auch schneller und ausgeprägter auf Genußmittel, Lebensmittelzusätze und Wirkstoffe aller Art. Deshalb ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung für Hochsensible von ganz besonderer Bedeutung.
Regelmäßiges Entgiften und Entstressen ist nicht nur für hochsensible wichtig. Für HSP eignet sich aus eigener Erfahrung ein sanfter Weg, wie z.B. das Saftfasten. Meine eignen Erkenntnisse und Empfehlungen möchte ich hier als beispielhafte Anleitung mitgeben. Für mich hat sich die gekaufte 3-Tage Saftkur in jahrelanger Durchführung bewährt. Und ich mache sie in Kombination mit einer Gemüsebrühe am Abend. Dies ist ein Weg, der sich in den Familienalltag mit Kindern gut integrieren läßt und 3 Tage sind eine Zeitspanne, die überschaubar ist.
Zur Durchführung der Kur habe ich mich regelmäßig in den Büchern von Dr. Rüdiger Dahlke eingelesen und auch einmal eine Onlinefastenkur bei Veith Lindau gemacht, die ebenfalls gespickt mit Informationen und zusätzlichen Meditationen abgehalten wird.
Literatur – Empfehlungen:
- Jetzt einfach fasten: 10 Kurzprogramme für Dich, für sofort & fürs ganze Jahr(Deutsch) Taschenbuch – 16. Januar 2017, Rüdiger Dahlke
- Ernährung für Hochsensible (GU Ratgeber Gesundheit) (Deutsch) Taschenbuch – 6. März 2019, Bernhard Bühr und Eva-Maria Engl
- Online Programm: https://homodea.com/kurs/frei-und-stark-immunboost
Welche Detox Saftkur ist die Beste?
Mittlerweile gibt es zahlreiche Online Anbieter die Saftkuren frisch und bequem nachhause liefern. Ich habe zwei davon ausprobiert, die ich empfehlen kann:
- Die Pressbar Säfte für 3 Tage auf amazon für 69,90 EUR. Darin enthalten sind 18 Flaschen (6 Stück pro Tag à 330ml), rohe und frisch gestresste Säfte
- Die Säfte von Frankjuice direkt auf ihrer Seite für 79,00 EUR. Die ab jede Woche ab Mittwoch noch frischer extra zubereitet nach Hause geliefert werden. Hier gibt es je nach Geschmack Varianten von leicht bis intensiv 3-7 Tage Kuren. Je höher der intensiv Grad, desto mehr grüne Säfte sind enthalten. Hier besteht auch ein Tag aus 6 Flaschen à 330ml
Der Unterschied ist für mich kaum erkennbar außer dem finanziellen Aspekt. Frank Juice hat eine etwas frischere Herstellung und eben noch mehr grüne Varianten, die letztendlich noch besser bei der Entgiftung helfen. Denn je mehr Clorophyl also Grünstoffe sich in den Lebensmitteln enthalten sind, desto mehr Toxine können im Körper gebunden und ausgeschwemmt werden. Dies ist aber nicht jedermanns Geschmack. Außerdem bekommt man bei Frankjuice sowohl eine gedruckte Anleitung als auch per Mail Infos zur Unterstützung bei der Kur. Auch in Sachen Nachhaltigkeit hat sich Frankjuice etwas einfallen lassen: sie liefern einen Rücksendeschein für die 18 (alt-)Plastikflaschen und nehmen die leeren Flaschen samt Kühlelemente wieder zurück.
Alles in allem kann ich beide Kuren empfehlen, hier kann man sich ruhig vom persönlichen Geschmack der Online-Auftritte leiten lassen.
Detox Kur mit Saftkuren Anleitung für eine sensible Verdauung
Entlastungstag
Wenn Du Kaffee-Trinker(in) bist, oder es gewöhnt bist einen hohen Anteil an hochverarbeiteten Kohlehydraten zu dir zu nehmen, wie z.B. Weißmehl oder Produkte mit hohem Zuckeranteil, dann ist dieser Tag besonders wichtig für Dich. Besser noch du fängst schon zwei Tage vorher an, Kaffee zu reduzieren. Denn auf all diese Genußmittel wird ab dem ersten Detox-Tag komplett verzichtet. Damit die Umstellung nicht allzu schwer fällt, ist der Entlastungstag ideal um bewußt zu reduzieren und somit sanfter starten zu können. Gerade hochsensiblen Menschen fällt jegliche Art von Umstellung etwas schwerer, weil der Körper einfach neuen Reizen ausgesetzt ist, die von uns wahrgenommen und verarbeitet werden, und sich zu den Alltagsreizen addieren.
Das heißt also an diesem Tag nur eine Tasse Kaffee trinken, keine (weiss-) Mehlprodukte, idealerweise nur unverarbeitete Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Nüsse zu sich nehmen. Nüsse machen satt und enthalten wertvolle Fette, die vom Körper gut verarbeitet werden können.
Zur Entlastung gehört am Abend auch die Darmentleerung. Dafür gibt es jetzt eine fermentierte Pflaume (eigentlich Aprikose), die den Entleerungsprozess wesentlich angenehmer gestaltet, als das früher verwendete Glaubersalz. Auch hier wieder ein deutlicher Vorteile für sensible Körper! Diese Share Pflaume gibt es auch bei Amazon oder direkt zu bestellen. Bei shareoriginalshop.com erhalten Erstkäufer eine kostenlose Probe zugeschickt. Diese Pflaume nehme ich abends vor dem Zubettgehen ein und trinke dazu ein Glas Wasser. Vorsicht beim Kauen, die Pflaume enthält noch einen Kern!
1. Detox-Tag
Meist startet der erste Vormittag der Detox Kur mit der Darmentleerung. Es ist ratsam an diesem Vormittag in der Nähe einer Toilette zu bleiben, wenn am Abend zuvor die Pflaume eingenommen wurde. Die Darmentleerung hat nicht nur den Vorteil, dass Altlasten aus ungünstigen Lebensmitteln schon mal abtransportiert werden, es ist auch so, dass ein leerer Darm, viel weniger Hungergefühle aufkommen läßt, als wenn der Darm noch etwas zu tun hat. Es lohnt sich also!
Säfte und Getränke
Da ich es gewöhnt bin, morgens warme Getränke zu mir zu nehmen, trinke ich nach dem Aufstehen einen Tee. Das kann auch ein grüner Tee sein, der dank des Teeins auch ähnlich wie Kaffee eine belebende Wirkung zeigt. Bereits morgens kannst du den ersten Saft der Saftkur trinken. Bei Pressbar sind die Flaschen nummeriert. Bei Frankjuice richtet sich die Reihenfolge von grün nach bunt.
Solltest du auch zu den Menschen gehören, die normalerweise eher nicht frühstücken so wie ich, kannst Du natürlich deinen ersten Saft erst dann trinken wenn der erste Hunger kommt. Bei mir ist das erst gegen Mittag. Meist schaffe ich dann auch gar keine 6 Säfte mehr bis zum Abend und die Kur reicht mir statt 3 für 5 Tage.
Zwischendurch gibt es Kräuter-Tee. Ich nehme gerne den Freetox Tee von Salus. Der Kräutertee hilft beim Durchspülen und kurbelt die Zellreinigung an. Wenn ich mir gleich morgens eine ganze Kanne Tee aufgieße, mit zwei Teebeuteln, komme ich über den Tag auf eine ganz gute Trinkmenge.
Als Mineralwasser legst Du Dir am besten gleich einen Kasten hochwertiges Wasser zu: z.B. das aus der St. Leonardsquelle . Denn auch hier ist es so, dass hochwertiges Wasser den Entgiftungsprozess unterstützt. Leitungswasser ist je nach Region mit unterschiedlichen Anteilen belastet, die zusätzlich ausgeschwemmt werden müßten. Insgesamt sollte man während des Fastens auf mind. 2 bis 3 Liter Flüssigkeit kommen, ausgenommen der Menge der Säfte.
Abendsuppe
Abends gönne ich mir dann eine selbstgekochte Gemüsebrühe ohne Salz. Auch das ist wieder eine persönliche Anspassung, die es hochsensiblen Menschen leichter macht umzustellen. Darüberhinaus ist mir der soziale Aspekt dabei wichtig, dadurch kann ich mit meiner Familie zusammen ‚essen‘. Die Brühe mache ich mir aus einer gekochten Karotte, Lauch, Zwiebel und Petersilienwurzel. Dafür lasse ich das Gemüse mit reichlich Wasser aufkochen und eine halbe Stunde köcheln, anschließend wird alles püriert. Nach Rüdiger Dahlke sollte sie passiert werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die pürierten Stückchen in der Abendsuppe nicht am Erfolg der Kur geschadet haben. Das kannst Du aber für Dich entscheiden. Würzen kannst Du die Suppe z.B. mit Adios Salz von Sonnentor.
2. Detox-Tag der Saftkur
Der zweite Tag der Detox Kur mit Saftkuren zeigt meist schon die erste körperliche Auswirkung. Je nachdem welcher Belastung der Körper ausgesetzt war, kann es zu Kopfschmerzen, oder Grippe-ähnlichen Symptomen kommen, die zeigen, dass der Organismus arbeitet. Mit der Heilerde von Luvos habe ich gute Erfahrungen gemacht um Nebenwirkungen wie Kopf- und Gliederschmerzen vorzubeugen. Diese kann auch generell unterstützend eingenommen werden. 2 Messlöffel in ein Glas Wasser schnell und ohne zu überlegen trinken. Es hilft.
bei Nebenwirkungen
Ansonsten werden auch Schüssler Salze empfohlen oder Basenbäder. Hierzu habe ich aber keine Erfahrung. Ansonsten wird wie am ersten Tag, bereits morgens und über den Tag verteilt, bei aufkommendem Hungergefühl die Säfte getrunken. Viel Tee und Mineralwasser.
Du wirst wahrscheinlich auch feststellen, dass dein Schlaf sich währen der Detox Kur verändert. Wenn der Körper nicht so viel Energie für die Verdauungsprozesse aufwenden muß, braucht er deutlich weniger Schlaf und du bist nach kürzerer Zeit als sonst sehr erholt.
Dein Temperaturhaushalt könnte sich auch verändern. Mir ist schneller kalt. Daher lege ich mir schon mal eine Wärmflasche parat oder gehe zwischendurch in die Badewanne und nehme ein Vollbad.
Leberwickel sollen bei der Entgiftung helfen. Dabei legst Du einen feuchten Waschlappen auf die rechte Seite unterhalb des Rippenbogens und wickelst darum noch ein trockenes Handtuch. Diese feuchte Wärme Unterstützt die Leber in ihrer Tätigkeit, die gelösten schadhaften Zellen abzutransportieren. Hierzu findest Du viel Literatur und sogar einen Podcast bei Rüdiger Dahlke.
3. Detox-Tag der Saftkur
Auch der dritte Fastentag der Detox-Kur mit Saftkuren ist noch eine Herausforderung. Der Nachteil einer 3-tägigen Kur ist, dass Du damit genau die schwierigen Fastentage wählst. Danach würde es deutlich leichter werden, weil der Körper ab dann meist, je nach Deiner Beschaffenheit und Stoffwechselfähigkeit in den Ketose-Stoffwechsel umschaltet. Das passiert dann, wenn der Glucosespeicher vollständig geleert ist. Also alle Deine Kohlehydratspeicher im Körper aufgebraucht sind. Das ist dann der sogenannte Fettstoffwechsel. Dieser hat den angenehmen Side-Effect, dass die Hungergefühle verschwinden, weil sich der Körper aus den eigenen Reserven bedient.
Mir fällt es an diesen Abenden leichter zu entscheiden ob ich noch zwei Tage dranhänge, als wenn ich mich gleich für eine 5-Tage Kur entscheide.
Der Wirkbeschleuniger
An allen Tagen ist auch sehr zu empfehlen morgens einen Einlauf mittels Irrigator oder einem Klistier durchzuführen. Dies ist ein meist gemiedenes Thema bei den Detox- und Fasten Kuren, aber aus meiner Erfahrung das beste Hilfsmittel gegen Kopfschmerzen.
Ansonsten trinkst Du an diesem Tag wieder die Säfte über den Tag verteilt, ebenso wie Tee und Wasser. Am Abend gibts die Suppe.
Die seelische Komponente in Form von Stille und innerer Einkehr in Form von Ruhephasen solltest Du während einer Fastenkur nicht unterschätzen. Gerade wenn du die Kur während der Arbeitszeit oder Kinderbetreuung machst, was auch absolut möglich ist. Jedoch zeigen körperliche Nebenwirkungen oft unverarbeitete seelische Themen auf, die uns in dieser Fastenzeit dazu auffordern, nicht nur körperlich, sondern sich auch geistig einer Reinigung zu unterziehen indem du still wirst und in uns hinein horchst. Meditationen eignen sich dazu natürlich am besten. Hierzu erhältst Du bei Veith Lindau viel angeleitete kostenlose Meditationen auf YouTube oder in Form von Podcasts.
Aufbautag
Da du während der Detox Kur vollständig auf Salz verzichtet hast, sollte der Aufbautag achtsam begangen werden. Auch der Darm und die Magensäfte dürfen sich erst wieder an feste Nahrung gewöhnen. Traditionell wird das Fasten mit einem Apfel am Morgen gebrochen. Den Rest des Tages baue ich meist mit gekochtem Gemüse auf, esse heimisches Obst und Kartoffeln fast genauso wie am Entlastungstag. Jedoch noch ohne Soßen, Dressings oder Salze. Du wirst sehen, die Geschmacksnerven sind noch feiner geworden und benötigen gar nicht mehr so viele Gewürze wie vorher.
Bei längeren Detox Kuren mit Saftkuren, solltest Du auch länger aufbauen. Bis zu drei Tage. Diese Tage laden Dich auch dazu ein, achtsamer mit Deiner Ernährung umzugehen. Gerade hochsensible Menschen reagieren sehr sensibel auf verschiedene Lebensmittel- und Kategorien. Dies ist aber sehr individuell. Werden diese Lebensmittel nun wieder nacheinander eingeführt, kannst Du gleich erkennen, welche Lebensmittel dir gut tun und welche du in Zukunft wegläßt. Ich habe zum Beispiel erkannt, dass mir trockene verarbeitete Lebensmittel, wie Kekse oder belegte Brote nicht guttun, sondern eher warme und suppig- saftig zubereitete Speisen guttun, wie warme Müslis, Eintöpfe oder Buddha Bowls.
Weitere Informationen
Wenn Du weitere Informationen zum Thema Hochsensibilität um und wie vereinbare ich innerhalb meiner Familie und meinen beruflichen Themen mit meinen persönlichen Bedürfnissen, dann schau Dich gerne auf meiner Website um www.oanaschmidt.de und trage Dich in meinen Newsletter ein!
Viel Spaß beim Fasten!